Spiegel.de: «Die Lebensqualität hat sich vervielfacht. Allein gut atmen zu können, ist toll»

An ME/CFS erkrankte Frau (Symbolbild): Schwere, chronische Multisystemerkrankung
© Foto: Lea Aring / Deutsche Gesellschaft für ME-CFS

Eine an ME/CFS erkrankte Frau hat vor Gericht Recht bekommen: Die Krankenkasse muss ihre Therapie zahlen. Nun hofft sie, dass andere chronisch Kranke von dem Ausgang des Verfahrens profitieren.

Spiegel.de, von Nina Weber

Marie Berger geht es gesundheitlich besser, seit sie neue Medikamente bekommt. Sie sei zwar weiterhin auf Hilfe angewiesen, habe zeitweise Lähmungen, kognitive Störungen, könne kaum gehen. »Aber die Minuten außerhalb des Bettes werden ein bisschen mehr«, schreibt sie in einer E-Mail an den SPIEGEL. »Die Lebensqualität hat sich vervielfacht. Allein so richtig gut atmen zu können, ist toll.« Berger kommuniziert lieber schriftlich, weil ein längeres Telefonat für sie immer noch sehr anstrengend wäre.

«Die Lebensqualität hat sich vervielfacht. Allein gut atmen zu können, ist toll»

Seit einigen Monaten erhält die 49-Jährige Infusionen mit Immunglobulinen. Bis zu dieser Therapie war es ein langer Weg. Berger musste die Kostenübernahme durch die Krankenkasse vor dem Sozialgericht erstreiten. Jetzt will sie davon berichten, um anderen Erkrankten Mut zu machen. Und in der Hoffnung, dass ihr Erfolg Schule macht. Sie schreibt: »Für mich ist es eine Menschenrechtsfrage, dass alle eine angemessene Behandlung erhalten.«

Die Frau heißt eigentlich anders, wir haben den Namen auf ihren Wunsch geändert. Für das, was sie schildert, liegen dem SPIEGEL schriftliche Belege vor.