Doccheck – ME/CFS: Dank Corona im Rampenlicht
Das Chronische Fatigue-Syndrom rückt wegen Long Covid immer mehr in den Fokus von Medizinern. Doch was sind die Gemeinsamkeiten und wo liegen die Unterschiede?
M.Sc. Sharin Santhiraraja-Abresch
DocCheck Team
Nach zwei Jahren Pandemie und etlichen Studien zu COVID-19 bleiben immer noch viele Fragen zu den Langzeitsymptomen nach einer SARS-CoV-2-Infektion offen. Eines der zahlreichen Long-Covid-Symptome zeichnet sich unter anderem durch die Beeinträchtigung der Aufmerksamkeit, Konzentration und des Gedächtnisses aus – besser bekannt als Gehirnnebel (engl. brain fog). In einem kürzlich veröffentlichten Preprint haben sich Forscher den Mechanismus dahinter im Mausmodell genauer angeschaut.
Milder Verlauf kann zu neuronalen Schäden führen
Das Long-Covid-Symptom teilt einige Merkmale mit dem sogenannten Chemogehirn, einer kognitiven Beeinträchtigung bei Krebspatienten nach durchgemachter Chemotherapie. Bei letzterem spielt die Neuroinflammation eine besondere Rolle: Im Zentrum stehen die Reaktivität der Mikroglia und die darauffolgende Dysregulation der Hippocampus-Neurogenese und der Oligodendrozyten-Zelllinie. Die Forscher vermuteten, dass dem brain fog ähnliche zelluläre Mechanismen zugrunde liegen müssten, die selbst mit einer leichten SARS-CoV-2-Infektion einhergehen.