Wie Long Covid und ME/CFS zur humanitären Krise werden

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Long Covid und ME/CFS kann jede*n treffen. Am häufigsten trifft es aber junge Frauen, die durch die Erkrankung in der wohl besten Zeit ihres Lebens pflegebedürftig und schwerbehindert werden. ME/CFS ist eine schwere neuroimmunologische Erkrankung, häufig ausgelöst durch eine Virusinfektion. Betroffene der Krankheiten leiden unter ausgeprägter Schwäche, Muskelschmerzen, grippalen Symptomen und der Verschlechterung des allgemeinen Zustands nach geringster geistiger oder körperlicher Aktivität, bis hin zur körperlichen Behinderung. Die Zahl der Betroffenen wird vor Beginn der Pandemie auf ca. 17 Millionen weltweit geschätzt. In Deutschland sind es bis zu 250.000, davon 40.000 Kinder. Man geht davon aus, dass sich die Zahl der Betroffenen durch häufig sehr milde oder sogar asymptomatische Covid-19-Infektionen verdoppeln wird.

Seit über einem Jahr warten Betroffene mit Long Covid und Myalgischer Enzephalomyelitis (ME), häufig besser bekannt unter der umstrittenen Bezeichnung Chronisches Fatigue Syndrom (CFS), auf der ganzen Welt auf den Beginn der reCOVer Studie mit dem Medikament BC007 in Erlangen. Dort konnte die Wirksamkeit bestimmte GPCR-Autoantikörper zu binden, die für eine Vielzahl postviraler Beschwerden verantwortlich gemacht werden, bereits an vier Long Covid Patient*innen getestet werden. Nun soll BC007 Millionen von schwer kranken Menschen aus der Bettlägerigkeit und Pflegebedürftigkeit retten. Vor drei Wochen wurde klar, dass sie aber wohl noch länger werden warten müssen. Dabei sind offizielle Forschungsgelder sowie durch die Erkrankten selbst gesammelte Spendengelder nun endlich verfügbar. Auch die Klinik ist mit aufgestocktem Personal startklar, das Medikament zu testen.